Reportage "Betrieb Aeschlimann"

«Wir setzen auf Milchwirtschaft und züchten langlebende, robuste Milchkühe mit gutem Euter. Mit «gut» meine ich drüsige Euter, die sich schnell und vollständig entleeren », erklärt Daniel Aeschlimann.

Betriebsspiegel
Arbeitskräfte:
Daniel und Géraldine Aeschlimann (Betriebsleiterehepaar) und drei Kinder, landwirtschaftlicher Mitarbeiter und zwei Lernende
Produktionsform: nach IP-Suisse-Richtlinien, mit Nährstoffgemeinschaft
Betriebslage: Talzone in Südlage auf 600 m ü.M., in Barberêche im Seebezirk, Kanton Freiburg

Betriebszweige:

  • Milchproduktion mit zirka 100 Kühen der Rassen Swiss Fleckvieh, Simmental, Holstein, Red-Holstein und Jersey (700’000 kg Lieferrecht bei der Cremo)
  • eigene Aufzucht / 26 Rinder im Aufzuchtvertrag
  • 45 Hektaren Grünland, 15 Hektaren Zwischenfutterbau und 17 Hektaren Silomais
  • Nutzviehhandel
  • Holzen im eigenen Wald
  • Zuchtziel des Betriebsleiterehepaars: eine einfache, robuste, langlebige Kuh mit gutem und gesundem Euter

Milchwirtschaft und Nutzviehhandel als Hauptbetriebszweige

Westlich vom Dorfteil Barberêche, welcher zur Gemeinde Courtepin gehört, liegt der Betrieb «la Chasse» der Familie Aeschlimann. Der Hof wird optisch geprägt durch das stattliche Bauernhaus und den Stall mit Kranscheune. Im Jahr 1988 kamen Susanne und Christian Aeschlimann aus dem zürcherischen Furttal in den Seebezirk und bauten den Betrieb «la Chasse» auf. Im Jahr 2011 übernahm mit Sohn Daniel und Schwiegertochter Géraldine die zweite Generation die Betriebsführung. Auch sie setzen auf Milchwirtschaft und züchten langlebende, robuste Milchkühe mit gutem Euter. «Mit «gut» meine ich drüsige Euter, die sich schnell und vollständig entleeren», erklärt Daniel Aeschlimann. Mit geeignetem Management kann eine durchschnittliche Herdenleistung von 8157 kg Milch mit 4.23 % Fett und 3.41 % Eiweiss erreicht werden.

Nennenswert ist, dass die Herde in zwei Systemen gehalten und gemolken wird. An den Anbindestall mit Rohrmelkanlage grenzt ein Laufstall mit Melkstand. «Für uns ist das nichts Ausserordentliches, wir und unsere Lehrlinge kennen die Arbeit und somit Vorund Nachteile beider Systeme», ergänzt der Betriebsleiter. Besonders beeindrucken die durchschnittlich 60’000 Zellzahlen. «Seit der Betriebsübernahme erhielten wir schon elf Mal die Auszeichnung für «gute Milch» von der Cremo», erzählt Daniel voller Stolz und zeigt dabei auf die Plaketten, welche an der Scheune angebracht sind. «Kühe mit tiefen Zellzahlen wollen wir nicht nur für uns, sondern auch für den Nutzviehhandel », ergänzt der Betriebsleiter und erzählt weiter, «unsere Kundschaft will Kühe, die unter 100'000 Zellen liegen.» Dieses Ziel kann nur mit akribischer Pflege der Liegeboxen und guter Hygiene erreicht werden. «Die Melkanlage der Marke Bera reinigt alternierend mit 100-grädigem Wasser, die Liegeboxen werden monatlich mit Copros Bakterien behandelt und mit Strohmehl eingestreut », beschreibt Aeschlimann einige Massnahmen zum Erhalt der gesunden Euter.

Für den Nutzviehhandel sind garantierte Trächtigkeit und Milchfettgehalte über 4.0 % ein absolutes Muss. Die Kühe werden nicht nur in der Westschweiz, sondern häufig auch in die Nordwestschweiz oder in den Kanton Zürich verkauft. Auffällig ist, dass die Herde «la Chasse» zu 50 % aus erstlaktierenden Kühen besteht. Das ist so, weil sich Kühe mit dem zweiten und dritten Kalb für den Nutzviehhandel eignen. Auch Stiere kann man von der Familie Aeschlimann mieten oder kaufen. «Wir haben immer fünf bis zehn Munis im Angebot, welche gemietet oder gekauft werden können. Generell gilt bei uns: Wir verkaufen nur Kühe oder Muni, die wir auch selbst kaufen und einsetzen würden.» Besonders beeindruckend sind die Zuchterfolge des Betriebs «la Chasse». Im Jahr 2022 konnten sie vier Zuchtfamilien präsentieren. Die letzte 100'000er Milchkuh durften sie im Jahr 2021 feiern.

Freibergerzucht und -ausbildung aus Leidenschaft
Vater Christian Aeschlimann ist ein bekannter Züchter des Freibergerpferds und hält immer noch einen Stall voll Zuchtstuten und Fohlen. Christian bildet die Jungpferde aus, damit sie den Feldtest erfolgreich absolvieren. Dabei bildet er die Pferde besonders gerne am Wagen aus. Er erhält Unterstützung von pensionierten Fuhrleuten. So gehen sie gleich mit zwei Gespannen zum Training ins Gelände. Es wird auch nicht ausgelassen, die Pferde im Wald umzuspannen, um in neuen Gespannskombinationen weiterzuarbeiten. «Das gehört dazu und übt die Jungpferde in Gehorsam, Geduld und Flexibilität», erklärt Christian seine Vorstellung von vielseitigem Training. Wahrscheinlich genau deshalb konnte Senior Aeschlimann schon viele gut ausgebildete Jungpferde verkaufen, sogar ins europäische Ausland. Sohn Daniel ist nicht aktiv an der Zucht- und Pferdehaltung beteiligt, hat sich aber diesen Frühling in ein hübsches, dunkelbraunes Stutfohlen verkuckt und nennt es nun sein Eigen. Das Fohlen hat den Namen «Sissi» erhalten. Vater Christian hatte vor Jahren schon einmal eine berühmt-berüchtigte Stute namens «Sissi » gezüchtet. Diese lieferte damals Siege am Bauernpferderennen in Schwarzenburg im Flachrennen ohne Sattel oder am Brückenwagen. Vielleicht ist der Name Programm und wir werden in Zukunft wieder von einer schnellen «Sissi» vom Schiffenensee hören.

Simple Fütterung für «einfach gestrickte» Kühe

Die Zusammensetzung der Totalmischration bleibt das ganze Jahr über unverändert. Dabei wird die vorgelegte Menge der Dauer des Weidegangs angepasst. «Unsere Fütterung ist simpel. Die Herde erhält alle Komponenten über die Mischung, es wird nichts zusätzlich vorgelegt», beschreibt Daniel. Er erklärt genauer: «Wir pushen die Kühe nicht - wir wollen ja gesunde, langlebige Tiere. Mit dieser TMR wird eine natürliche Selektion angestrebt, das heisst Kühe, die an dieser Ration unter 24 Liter Milch geben und keine gute Persistenz aufweisen, sind nicht für unsere Nachzucht geeignet.»

Das Management der Kälber liegt in der Hauptverantwortung der Betriebsleiterin Géraldine. «Wir haben Erfolg mit einer eher restriktiven Vollmilchtränke. Wir starten mit fünf Litern pro Tag und gehen maximal auf acht Liter Milch pro Kalb und Tag. Mit vier bis fünf Monaten wird die Vollmilch abgesetzt», erklärt Géraldine. Sie führt weiter aus: «Mit dieser Strategie haben wir am wenigsten Probleme mit Durchfall bei den Kälbern. »Wenn es doch einmal zu Durchfall kommt, wird die Milch abgesetzt und drei- bis viermal KRONI 718 Hydrafeed eingesetzt. So ist das Kalb schnell wieder fit und trinkfreudig. Die Rinder und Galtkühe werden nicht auf dem Hauptbetrieb gehalten, einige der Rinder gehen auch in den Aufzuchtvertrag. Die Rinder und Kühe werden zu 95 % im Natursprung gedeckt, dabei wird meist ein Swiss Fleckvieh Stier eingesetzt. Die Tiere kommen dann vor der Kalbung zur Anfütterung zurück auf den Betrieb «la Chasse».

Blick in die Zukunft 

Das Betriebsziel ist simpel und einfach, dafür umso klarer definiert. «Wir möchten auch in Zukunft hochqualitative Milch produzieren und dies mit langlebigen Milchkühen», erklärt Daniel die Zukunftsstrategie des Betriebs. Er führt weiter aus: «Dabei möchten wir die Milchleistung nicht steigern, sondern einfach das Niveau so halten, natürlich auch was Gesundheit und Fruchtbarkeit der Kühe angeht.» Géraldine fügt an: «Wir möchten weiterhin Freude an unserer täglichen Arbeit haben und nicht in den Stall müssen, sondern wollen!» Von der Firma KRONI AG Mineralstoffe erwartet das Betriebsleiterehepaar kompetente Beratung, denn durch diese hat der Betrieb «la Chasse» auch den Weg zu KRONI gefunden. «Wir schätzen die Arbeit von Werner Moser sehr. Er berät uns, zwingt uns aber nie etwas auf.» KRONI bedankt sich beim Betriebsleiterehepaar Daniel und Géraldine für die Offenheit und die Kundentreue. Sie wünscht der ganzen Familie alles Gute für die Zukunft und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit.

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